Fit sein, gesund werden, leistungsfähig bleiben – aber wie? Hälfte der Deutschen fühlt sich nur mittelmäßig gesund
AXA Präventionsreport: Wie schätzen die Deutschen ihren Gesundheitszustand im Allgemeinen ein?
• Fast zwei Drittel fehlt die Motivation, mehr für die eigene Gesundheit zu tun
• Wer Kinder hat, ist häufig nicht aktiv genug
• Frauen zeigen mehr Durchhaltevermögen
• Intensivere Begleitung durch Krankenversicherungen gefordert
• Staat soll Prävention durch steuerliche Förderung unterstützen
Sich fit zu halten, gesund zu ernähren und im stressigen Alltag zwischen Job und Privatleben ausreichend zu entspannen – das sind Ziele, die sich viele Deutsche vor allem zu Beginn des Jahres vornehmen. All diese guten Vorsätze wirken sich auch positiv auf die gesundheitliche Prävention aus. Aber natürlich nur, wenn man auch über eine längere Zeit durchhält.
Was tun sie, um gesund zu bleiben oder gesünder zu werden? Und vor allem: Wie steht es um das Durchhaltevermögen, wenn es um Gesundheitsprävention geht? Der AXA Präventionsreport 2019, eine groß anlegte Umfrage von AXA in Zusammenarbeit mit dem Institut forsa, spiegelt die Einschätzungen und Erwartungen der Bundesbürger.
Nur wenige Jahre ist es her, dass die Deutschen in Umfragen ein überwiegend positives Bild von ihrer eigenen Gesundheit zeichneten. 1 Im aktuellen AXA Präventionsreport hingegen bezeichnet fast die Hälfte aller Befragten, nämlich 48 Prozent, ihren aktuellen Gesundheitszustand als eher mittelmäßig oder schlechter.2 Vor allem Befragte aus Bremen und Berlin schätzen ihren Gesundheitszustand als mittelmäßig ein.
Gleichzeitig zeigt sich aber auch Einsicht und der Wunsch nach Verbesserung:
Immerhin 53 Prozent derjenigen, die ihren Gesundheitszustand als eher mittelmäßig einschätzen, sind der Meinung, dass sie mehr für ihre Gesundheit tun müssten. Doch selbst die Befragten, die den Gesundheitszustand mit „gut“ bewerten, wollen mehr tun: 42 Prozent sind der Meinung, dass sie mehr für ihre Gesundheit tun müssten.
Guter Vorsatz ja! Durchhaltevermögen nein? Hätte, könnte, würde, sollte – dass Gesundheitsprävention wichtig ist und sich positiv auf die Lebensqualität auswirkt ist unumstritten, und eigentlich kann man immer mehr für sich und seine Gesundheit tun. Dieser Meinung sind 58 Prozent der Befragten: Sie geben zu, mehr für ihre Gesundheit tun zu müssen. Dies zeigt sich erstaunlicherweise besonders in der verhältnismäßig jungen Gruppe der 30-44-Jährigen: 68 Prozent sind der Meinung, mehr für Ihre Gesundheit tun zu müssen. Gleicher Meinung sind viele der Eltern: 69 Prozent der Personen mit Kindern im Haushalt meinen, sie würden zu wenig für ihre Gesundheit tun, bei Personen ohne Kinder im Haushalt
sind es nur noch 55 Prozent.
Immerhin zwei Drittel der Befragten haben laut eigenen Angaben den guten Vorsatz auch in die Tat umgesetzt – dann aber nur kurz durchgehalten. Ein ernüchterndes Ergebnis vor dem Hintergrund, dass Gesundheitsprävention nur auf langfristige Sicht wirksam ist. Doch woran hapert es? Die Mehrheit der Deutschen (63 Prozent) verliert leider zu schnell die Motivation. Dies betrifft insbesondere unter 30-Jährige (76 Prozent) und ausgerechnet diejenigen, die meinen mehr für ihre Gesundheit tun zu müssen (79 Prozent). Die Ergebnisse zeigen, dass Männer häufiger die Motivation verlieren (69 Prozent) als Frauen (59 Prozent).
Macht uns Technik gesünder?
Nur wenige Befragte nutzen aktuell oder haben schon einmal technische Angebote, z. B. Apps für das Smartphone, genutzt, um ihr Gesundheitsverhalten zu beobachten. Am häufigsten werden aktuell Fitnessbzw. Sport-Apps sowie ein Fitness-Armband bzw. Fitness-Tracker (jeweils 17 Prozent) genutzt. Eine Schlaf-App bzw. einen Schlaf-Tracker nutzen derzeit 9 Prozent, Ernährungs-Apps 7 Prozent.
Text ©: Petersen&Partner Health Agentur
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