„Clean Heating“ Grillen ohne Tropenholz – Tipps für einen nachhaltigen Sommer

„Clean Heating“: Grillen ohne Tropenholz

Ob beim Grillen, auf der nächsten Gartenparty oder unterwegs: Für einen nachhaltigen
Sommer informiert „Der Nachhaltige Warenkorb“ des Rates für
Nachhaltige Entwicklung (RNE), wie eine öko-faire Zeit in der heißen Jahreszeit gelingt.

Studien zeigen: Für eine große Mehrheit der Deutschen gehört Grillen zum Sommer dazu. Häufig
wird dabei Holzkohle verwendet – weit über 200.000 Tonnen werden jährlich in Deutschland
verbraucht. Viele Grillfans ahnen nicht, dass sie mit den glühenden Kohlen auch Tropenholz
verfeuern. Rund 85 Prozent der in Deutschland verkauften Holzkohle ist importiert. Sie stammt
teils aus Raubbau in Ländern wie Polen und der Ukraine, aber auch aus Paraguay und Nigeria. So
landet auch Tropenholz auf dem Grill, was zur Abholzung tropischer Wälder beiträgt. Achten Sie
daher beim Holzkohlekauf auf Produkte mit den Siegeln vom FSC oder (noch besser) von Naturland.
Diese fördern eine ökologischere Waldwirtschaft. Für die Ökobilanz Ihres Grillabends besonders
wichtig ist auch, was auf das Rost kommt: Klimafreundlicher und gesünder isst, wer mehr
regionales und saisonales Gemüse auf den Grill legt. Denn: Bei der Erzeugung von Bratwurst,
Nackensteaks und Co. entstehen besonders viele klimaschädliche Emissionen.

Gartenparty: mit Bio-Bier, ohne Plastik

Durch eine bewusste Ernährung können Sie bei der nächsten Gartenparty etwas für sich und das
Klima tun. Werten Sie das Partybuffet durch saisonale Bio-Kost auf. Zum Sommer haben
beispielsweise Kirschen, Erdbeeren, Auberginen und Zucchini Saison. Auch bei den Getränken
können Sie kreativ werden. In Glaskaraffen serviertes Leitungswasser mit Zitrone oder Minze dient
als Alternative für Limo aus Plastikflaschen. Beim Kauf von Wein oder Sekt hilft das EcoVin-Label.
In vielen Supermärkten gibt es mittlerweile auch Bier mit Bio-Siegel zu kaufen.

Um beim Feiern nicht zu viel Müll zu produzieren, verwenden Sie Mehrweg-Geschirr statt To-go-
Produkte. Auch Lebensmittelabfälle lassen sich gemeinschaftlich vermeiden. Lagern Sie Obst,
Gemüse und Co. bei der Hitze richtig. Und wer am Tag nach der Party noch viel Essen übrig hat,
kann dieses weitergeben – zum Beispiel über das Netzwerk Foodsharing oder bei der örtlichen Tafel,
wenn diese Spenden von Privatpersonen annimmt.

Gut geschützt und gut gekleidet, auch bei Hitze

Im Sommer sollten Sie Ihre Haut mit einem effektiven Sonnenschutzmittel schützen und pflegen.
Viele konventionelle Cremes, Lotionen und Sprays enthalten chemische UV-Filter, die
gesundheitsschädlich wirken können. Wer lieber auf Naturkosmetik setzt, kann sich am Siegel des
Bundesverbands Deutscher Industrie- und Handelsunternehmen (BDIH) oder dem Natrue-Label
orientieren.

Einen guten Schutz vor Sonnenschäden bietet auch die richtige Kleidung – je dicker und dichter
gewebt, desto besser. Dafür lässt sich auch im Secondhand-Shop stöbern. Für Waren aus zweiter

Hand müssen keine neuen Ressourcen wie Strom, Wasser oder Baumwolle verbraucht werden. Und
wenn es doch neue Kleidung sein soll, greifen Sie am besten zu luftigen Fair-Fashion-Produkten.
Die Siegel von Transfair e.V. oder der Fair Wear Foundation sowie der GOTS-Standard helfen bei der
Auswahl.

Nachhaltig unterwegs: mehr Fahrrad, weniger Flugzeug

Nutzen Sie das gute Wetter, um aufs Rad umzusteigen. Das ist umweltfreundlich und auf
Kurzstrecken in Städten oft schneller als Auto, Tram, Bus und Bahn. Auch im Sommerurlaub
können Sie nachhaltig unterwegs sein. Für Reisen in Deutschland und Europa nehmen Sie am
besten einen Reisebus oder den Fernzug – ein Flugzeug produziert viel mehr CO2 pro Kilometer und
Person . Zudem machen endlose Warteschlangen an der Sicherheitskontrolle und überlastete
Flughäfen oft den vermeintlichen zeitlichen Vorteil des Fliegens zunichte.
Bei der Suche nach Urlaubsanbietern und Unterkünften helfen das TourCert-Label sowie die Siegel
von Viabono und Bio-Hotels weiter. Herbergen und Campingplätze mit besonders guten
Umweltkonzepten erhalten das Europäische Umweltzeichen.

Der Nachhaltige Warenkorb

Nachhaltig konsumieren ist heute schon möglich: Wie es geht, zeigt
„Der Nachhaltige Warenkorb“ des Rates für Nachhaltige Entwicklung. Der Einkaufsführer weist auf nachhaltige Konsumalternativen hin und
gibt mit Faustregeln Orientierung für konkrete Konsumentscheidungen zu Lebensmitteln, Reisen und
Mobilität, Wohnen und Bauen, Haushalt und Elektronik, Mode und Kosmetik. Zudem bietet er
Bewertungen von Siegeln und Produktkennzeichnungen. Der Nachhaltige Warenkorb wird jährlich unter
wissenschaftlicher Begleitung aktualisiert. Er ist als digitale Broschüre im Internet
erhältlich: www.nachhaltiger-warenkorb.de

Foto:123RF.com